Das erste Seitensprungzimmer

Das erste Seitensprungzimmer
Uncategorized Zimmer in Bern

Viele erinnern sich:

In Ittigen eröffneten wir das allererste Zimmer. Schön zentral, schön nahe des ÖV, mit vielen Parkplätzen, vielen Nachbarn. Damals dafür aber völlig ausser jeglicher Nachahmer und Neider. Viel Respekt wurde uns entgegen gebracht. Viele Fragen die auch wir das erste mal hörten. Viele Überraschungen, viele mehr oder weniger interessante Gäste und sehr viel erstaunliches. Dieses erste Zimmer wurde damals für Fr. 60.– angeboten. Wir hatten den Eindruck wenn man mehr verlangen würde, käme niemand, aber das war ein Irrtum. Bereits Monate später nach der Eröffnung mussten wir den Tarif auf Fr. 65.– erhöhen. Spätestens nachdem der erste Artikel im 20 Minuten erschien hatte auch die Gemeinde in die Nase bekommen was dort neu abging. Sofort fand das in Bern übliche Spekulationsszenario an. Der Regierungsstatthalter meldete sich, bei der Polizei sollte ich vortraben, etc. Nun wurde sogar von Amtes wegen geprüft wie schlimm dass das ganze war, weil dort neuerdings eine Wohnung zweckentfremdet zur „förderung von Seitensprüngen“ – wie man auf dem Amt damals sagte, wird. Geht das oder geht das gar nicht.

Wie es ist, unsere Gesetze sind löchrig wie ein Emmentalerkäse oder bringen nichts. Auch auf der Bauverwaltung war man der Meinung das gehe doch gar nicht und erst noch in einem Wohnblock. Im Hinterkopf von jedem dieser Sesselfurzer flammte das Wort „Prostitution“. Keiner konnte oder wollte es aussprechen. Obwohl ganz sicher bereits jeder zweite von diesen Büroheinis bereits fremd gegangen sind. Darüber reden? Ne. „Mach du“ hiess es, keiner wollte damit zu tun haben aber jeden interessiert es und musste seine Nase in irgend einer Art und Weise in diese Angelegenheit stecken.

Egal. Dem Regierungsstatthalter dann klar gemacht um was es sich handle und dass dort ganz sicher keine Flittchen ein und aus gehen wurde mir so zwischen den Zeilen mitgeteilt, naja, dann eben…solange „er“ nur ein solches Zimmer betreibe und nicht mehrere könne es kein Hotel sein und würde somit auch nicht dem Gastgewerbegesetz unterstehen. Trotzdem, ein- zwei Anrufe bekam ich von irgend angeblich Bekannten die wissen wollten ob das jetzt mein neuer Job war, da man trotz aller Diskretion herausfand, wer dieses Zimmer betrieb. Schön.

Dann kam die Entscheidung, weitermachen oder nicht. Jetzt wo sowieso jede und jeder wusste was dort abging, denn der Presseartikel hatte Wellen ausgelöst, war klar dass ein zweites Zimmer her musste. Dieses eröffneten wir damals in Schönbühl an der Grubenstrasse. In der Zwischenzeit kristallisierte sich auch heraus dass sich in der Stadt Bern ein gewisser B.F. (richtiger Name bekannt) unter dem Pseudonym (…) eingenistet hat. Dieser Vogel arbeitete gleichzeitig aber immer noch oder angeblich bei der Post, die war ja gleich vis a vis oder unweit seines Zimmers in Bern, nähe Pentagon. Er begründete seine „Eröffnung“ damit dass er Wochenaufenthalter sei und diese Wohnung deshalb vermiete weil ihm dies den Mietzins zahlen würde…naja… Zu diesem Thema später mehr.

Ok, Schönbühl eröffnet, es war im UG neben dem Waschraum. so nach ein paar Wochen merkte ich dass die Mieterinnen merkten was dort abging. Natürlich lief das Zimmer hervorragend- ja es wurde sogar auch „andersweitig“ genutzt, was damals in Bern noch kein Problem war, bzw. noch ein Gesetz bestand. Zu diesem Thema auch später mehr. Hier wurde ich das erste Mal reingelegt. Ich erhielt eine SMS von einer gewissen „Vreni“. Angeblich. Damals machte ich mit den Neukunden einen extratermin ab und begleitete diese anschliessend zur Wohnung, damit auch nichts schief laufen kann und die Diskretion Aufrecht erhalten bleibt. So Fuhr ich zum Treffpunkt hin und wartete. Plötzlich schossen zwei Wagen auf mich zu, sperrten mich zu, einer vorne einer hinten.

Scheisse. Zuerst erkannte ich die Situation nicht, später war dann klar worum es sich handelte. Nach einer kurzer Diskussion war die Sache zwar erledigt, man sprach sich aus. Trotzdem, ab diesem Zeitpunkt, und das verfolgt mich bis heute, wird von beiden gegenüber Drittpersonen darüber gesprochen wie ich mich i diesem Business verhalte. Etwas später rief mich sogar eine Zürcher Privatdetektei an und enannte mich am Telefon mit Hu…. und warf mir Fäkalvokale zu. Woher dieser Auftrag stammt weiss ich heute auch. Dazu aber auch später mehr.