Seitensprungzimmer und Prostitution

Wenn Seitensprungzimmer oder Stundenhotel- dann ist Prostitution nicht weit.

So jedenfalls das Denken in den Kurzzeithirnen von Bernischen Beamten und Vermietern. Als ob man sich nicht korrekt genug ausgedrückt hätte. Will man eine Wohnung mieten- meistens eine 1-Zimmerwohnung und spielt mach ausnahmsweise mit offenen Karten und fragt den Vermieter ob man denn auch untervermieten dürfe, bzw. ein Seitensprungzimmer darin betreiben, kriegt man entweder gar keine Antwort mehr oder ein diskretes, manchmal ein lautes „nein“, um Gottes willen, wir wollen doch kein Bordell im Haus, stellen Sie sich vor!

So oder so ergibt sich aus fast all diesen Zimmerchen immer ab und zu mal ein Bordell. Als Anbieter geht man ja mit dem Kunden nicht ins Zimmer- also wir jedenfalls nicht- und fragt ihn aus was er da machen will. Auch fragt man seine Begleitung nicht „sind Sie eine Prostituierte“. Ja so dämlich ist das Volk heute. Die Dame kann mir ja sagen was sie will, oder? Meistens sieht man den Mädels an was sie sind und wollen oder was nicht.

Als Vermieter kann man ja nicht doof sein, sonst fliegt das ohnehin zweideutige und in den meisten Munden „abartige“ Geschäft auf. So oder so, den Bernerhirnen, denen im Ratshaus kommt tatsächlich der Gedanke man müsse in Bern etwas ändern punkto Prostitution. Ja in Bern. Sonst passiert ja immer alles neue in Zürich oder? Nein, Bern hat den Eindruck wieder einmal in den Medien zur Schau stehen zu wollen in dem man als erster Kanton ein Gesetz entwirft welches die Prostitution regelt.

Das Prostitutionsgesetz. Das Gesetz wird also von Personen gebastelt die weder an der Front, noch auf dem Strich, noch als Bordellbetreiber oder sonst was, arbeiten. Von verschiedenen Stellen wurde aber auch harsche Kritik laut, man könne es nicht kontrollieren, die Dirnen würden sich in Privatwohnungen zurück ziehen, etc. Selbst die Polizei war- diejenigen wo ehrlich sind- skeptisch gegenüber dieser Schnapsidee. Blickt man heute zurück so ist es Tatsache dass der Grosse Rat in Bern sogar Sessionsbedingt über eine Abschaffung musste da ihm der Regierungsrat diese empfahl, weil es unnütz sei und zuviel koste. Auf Geheiss einschlägig bekannter Bernerpolitiker wurde das Gesetz beibehalten.Seitensprungzimmer Bern